Interview mit Kira Geiss

Mit nur 20 Jahren wird Kira Geiss zur Miss Germany gekürt. Doch wie beeinflusst dieser Titel ihr Leben und ihren Glauben? In ihrem neuen Buch „Bittersüße Realität“ gewährt die junge Frau erschütternde Einblicke in die Welt des Glamours.

Warum heißt dein Buch „Bittersüße Realität“?

Weil es ein realistisches Bild von meinem Leben, von Social Media und auch der Glitzer- und Glamourwelt zeigt. Nicht alles ist immer nur zuckersüß, sondern manchmal eben auch bitter. Beides hat seine Daseinsberechtigung, weshalb ich von erschütternden Erkenntnissen, kostbaren Begegnungen, meinem eigenen Scheitern und einschneidenden Situationen erzähle.

Mit welchen Themen hast du dich im Buch auseinandergesetzt?

Das Buch ist in drei Teile untergliedert. Der erste Teil ist ein Ausflug in meine Vergangenheit: Hier erzähle ich von verschiedenen prägenden Erlebnissen. Es geht unter anderem um die Themen Alkoholmissbrauch, die Entwicklung meiner Essstörung und Übergriffe, die ich erlebt habe. Aber auch über gesunde Freundschaften, meinen Glauben und um das Feuer, das in meinem Herzen brennt.

Der zweite Teil des Buches handelt von meinem Weg zur Miss Germany: Ich erzähle von all den verrückten Begegnungen und Gesprächen, die ich ab dem Zeitpunkt meiner Bewerbung bis zu meinem Sieg beim Wettbewerb erleben durfte. Hier sind auf jeden Fall ein paar Geschichten zum Schmunzeln dabei.

Der dritte und größte Teil ist ein Blick hinter die Kulissen der Glitzer- und Glamourwelt, in die ich plötzlich über Nacht katapultiert worden bin – und die ich mir ganz anders vorgestellt hatte. Ich nehme die Leserinnen und Leser mit hinter die Kulissen von Fünf-Sterne Hotels, zu Red-Carpet-Events, aber auch zu sozialen Projekten, z. B. auf den Berliner Straßenstrich, wo wir Frauen begegnen, die sonst nie als wertvolle Menschen respektiert und geachtet werden.

Bittersüße Realität

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Foto von Kira Geiss

Was bedeutet es für dich, Miss Germany zu sein?

1927 wurde das Unternehmen „Miss Germany“ gegründet – mit dem Ziel, die schönste Frau Deutschlands zu küren. Fast hundert Jahre später wird es in dritter Generation geleitet, und kommt in einem völlig neuen Konzept daher: Frauen sollen nicht länger auf ihren Körper reduziert und instrumentalisiert werden. Die Bewerbung läuft seit 2019 auch ohne Angabe der Körpermaße, des Gewichts oder des Alters ab. Diesen Schritt schätze ich persönlich sehr! Denn mittlerweile stehen Inhalte im Mittelpunkt, und keine verschobenen Schönheitsideale.

Ich habe mich mit dem Thema „Förderung der jungen Generation und der richtige Umgang mit Social Media“ beworben und darf seit meinem Gewinn mit genau diesen Themen in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche arbeiten. Frauen sind mehr als ihr Körper und sollten nicht auf diesen reduziert werden. Das alte Konzept des Wettbewerbs wäre für mich nie in Frage gekommen. Durch den Wandel des Konzepts bekommen Frauen nun für ihre Herzensthemen eine Bühne, und das finde ich genial!

Was kann man von deinem Buch erwarten?

Auf jeden Fall viel Tiefgang und eine geballte Portion Ehrlichkeit. Dieses Buch ist gefüllt mit meinem Leben und dem, was ich in den letzten Monaten und Jahren erleben musste und durfte. Es hat mich viel gekostet, dieses Buch zu schreiben. Kraft, meine Nerven und eine Menge Geduld. Manche Kapitel habe ich unter Tränen verfasst, und andere habe ich immer und immer wieder gelesen, weil ich mich so an der Erinnerung erfreut habe! Jedes meiner Worte kommt aus tiefstem Herzen! Weil ich die Sehnsucht in mir trage, dass sich die Leserinnen und Leser, die dieses Buch in den Händen halten, in ihren Kämpfen gesehen und verstanden fühlen. Dass sie sich in meiner Geschichte wiederentdecken, und dass sie neue Gedankenanstöße zu den Themen Körperbilder, Social Media, Sexismus und Übergriffe sowie Influencern, Glaube und Lifestyle bekommen.