Auf den Spuren des legendären Bernsteinzimmers

Im neuen Roman von Elisabeth Büchle geht es um das geheimnisvolle Bernsteinzimmer, dass seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs als verschollen gilt ... Wir haben ihr dazu einige Fragen gestellt.

Elisabeth Büchles Markenzeichen? Fesselnde Mischungen aus gründlich recherchierten historischen Hintergründen und abwechslungsreicher Handlung. Immer wieder auch mit einem Schuss Romantik. Im neuen Roman geht es um das geheimnisvolle Bernsteinzimmer, das seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs verschollen gilt.

Liebe Elisabeth, du schickst die Protagonisten in deinem neuen Roman auf die Suche nach dem legendären Bernsteinzimmer. Wie kamst du auf die Idee zu diesem Plot?


Ich mag Geheimnisse. Also, meistens jedenfalls. Entsprechend interessieren mich geheimnisumwitterte Begebenheiten, verlorene Schätze und auf den ersten Blick schwer durchschaubare Romanhandlungen  und Filme ... Da lag es nahe, eines Tages mal einige Romanfiguren auf die Suche nach dem sagenumwobenen Bernsteinzimmer zu schicken.
 
Was fasziniert dich an dem verschollenen Schatz?

Vorrangig die Tatsache, dass etwas so Einmaliges wie die Wandpaneele des Bernsteinzimmers einfach so verschwinden kann, ohne dass es einen gesicherten Hinweis gibt, wo es abgeblieben ist.  
 
Glaubst du, dass das Bernsteinzimmer eines Tages noch gefunden wird?

Ich fürchte, nicht. Bernstein ist ein empfindliches Mineral, Holz vermodert und zerfällt im Laufe der Jahre. Wenn nicht irgendjemand das Bernsteinzimmer unter entsprechend guten Lagerbedingungen bei sich zu Hause versteckt hat, kann ich es mir eigentlich nicht vorstellen. Wobei meine Romanfiguren ... Aber das müssen die Leser selbst herausfinden.
 
Bist du selbst schon mal auf Schatzsuche gegangen? Hast du etwas gefunden? Wenn ja, was?

Als Kind war ich oft auf Schatzsuche. Gefunden habe ich eine Menge wertloses Zeug, und einmal in einem Wald sogar ein Bajonett aus dem Ersten Weltkrieg. Als Erwachsene bin ich dankbar für andere Schätze. Für einen wunderbaren Ehemann und eine großartige Familie, aktuell für eine neue Heimat in einer bezaubernden Gegend. Und dafür, dass ich Gott wichtig bin.
 
Dein Mann Christoph sowie der Rest deiner Familie sind häufig an den Buchprojekten beteiligt. Wie verteilen sich die Aufgaben?

Im Fall meiner Kinder gibt es oft ein gemeinsames Ideenspinnen und ihre Rechercheunterstützung, dazu sind sie Testleser und gestalten meine Grafiken. Gelegentlich übernehmen sie auch einen von vielen Überarbeitungsdurchgängen. Die Werbung sowie das Planen von Lesungen, Lesereisen und Messebesuchen etc. übernimmt mein Mann. Besonders dankbar bin ich für all ihre ermutigenden Worte und Gesten und dass die Familie mir bereits seit vielen, vielen Jahren regelmäßig Zeit zum Schreiben schenkt.
 
Josefine und Fynn, Charlotte und Johannes, die vier Haupt-Protagonisten, lernen einiges über Vertrauen und Mut. Und sie erkennen, dass der Glaube an Gott in die Freiheit führt. Wusstest du bei der Entstehung des Projektes schon, wohin ihre geistliche Reise geht?

Das Thema „Freiheit“ bewegte mich während des gesamten Schreibprozesses, deshalb zieht es sich als roter Faden durch den Roman. So vielfältig, wie wir Menschen nun mal sind, so unterschiedlich ist auch unsere Vorstellung von Freiheit und Unfreiheit, bzw. so verschieden leben und erleben wir diese. Während sich Charlotte eher durch äußere Begebenheiten in ihrer (Bewegungs-)Freiheit eingeschränkt fühlt, wird Josefine vielmehr durch innere Verletzungen aus der Vergangenheit „gefangen gehalten“. Johannes und sein Bruder erleben eine andere Variante von Unfreiheit als Fynn, der die Freizügigkeit eines Bundesbürgers im Jahr 2018 voll auskostet, aber wegen seines Abenteurer-Gens von so manchem Zeitgenossen verurteilt und missverstanden wird – was ja auch eine Art von Unfreiheit bedeuten kann.

Was wünscht du dir – neben guter Unterhaltung – für deine Leserinnen und Leser?
 
Wie immer ist es mir ein Anliegen, die Leserinnen und Leser zum Nachdenken einzuladen. Über Gott und die Welt. Darüber, was ihnen Freiheit bedeutet, wo diese anfängt und wo sie endet – und wo wahre Freiheit letztlich zu finden ist. Und im Hinblick auf die im Roman integrierten historischen Elemente aus den 1940er-Jahren schreibe ich einmal mehr „gegen das Vergessen“ an.

© 2023 Gerth Medien

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Die Erbin des Bernsteinzimmers

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